Lebensphasenorientierte Personalpolitik

Familienfreundliche Unternehmenskultur

Die Region Bonn/Rhein-Sieg zeichnet sich durch einen besonders hohen Anteil gut qualifizierter Frauen aus. Eine innovativ gestaltete familienbewusste Personalpolitik hilft gerade kleinen und mittleren Unternehmen, dieses Fachkräftepotenzial für sich zu nutzen. Lebensphasenorientierte Personalpolitik fokussiert die Ausrichtung des Unternehmens auf die individuellen Bedürfnisse und Lebenssituationen der Mitarbeitenden während verschiedener Lebensphasen. Das fördert nicht nur eine ausgewogene Work-Life-Balance im gesamten Team, es erhöht vor allem die Zufriedenheit, Bindung und Motivation der Mitarbeitenden und stärkt damit langfristig die Wettbewerbsfähigkeit.

Studien belegen folgende Effekte:

weniger Fehlzeiten und eine geringere Fluktuation (mit positiven Effekten auf das interne Wissensmanagement)
produktivere und effizientere Arbeit
mehr Motivation/Verbundenheit/Identifikation der Fachkräfte mit der Firma
kürzere Elternzeit und reibungsloserer Wiedereinstieg
mehr Bewerbungen und Initiativbewerbungen (sinkende Kosten für die Personalsuche)
größere Auswahl an qualifizierten Fachkräften

Instrumente der lebensphasenorientierten Personalpolitik

Zu den Instrumenten der lebensphasenorientierten Personalpolitik gehören u. a. flexible Arbeitszeitmodelle, wie zum Beispiel Teilzeitarbeit, Jobsharing oder Homeoffice, Programme zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie, wie etwa Kinderbetreuungseinrichtungen, Elternzeit oder Pflegeurlaub, die Förderung von Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten sowie Gesundheitsförderungsmaßnahmen.

Unternehmenskultur

Arbeitsort, -zeit und Organisation

Elternzeit und Wiedereinstieg

Beruf und Pflege

Kinderbetreuung

Eine familienbewusste Unternehmenskultur muss spürbar sein. Vorgesetzte setzen klare Zeichen, wenn sie Teilzeit und familienbedingte Unterbrechungen positiv bewerten und Lösungen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familien- bzw. Sorgearbeit erarbeiten.

Flexibilität ist immer auch abhängig vom Arbeitsort und der technischen Ausstattung. Muss die Tätigkeit nicht vor Ort stattfinden, lassen sich viele Arbeiten auch im Mobile- oder Homeoffice erledigen, wenn das technische Equipment gestellt wird. Unter dem Strich können Sie so sogar Fachkräfte für sich gewinnen, die nicht im näheren Umkreis wohnen. Durch Desksharing benötigen Sie deutlich weniger Platz für die Arbeitnehmenden, die Fixkosten können so reduziert werden. Kombiniert mit flexiblen Arbeitszeiten, ermöglicht dies den Beschäftigten (ob mit oder ohne Kinder), Beruf und Privates besser zu vereinbaren. Ausfallzeiten sinken, lange Anfahrtswege entfallen, Motivation und Produktivität steigen.

Beruf und Baby – zwei Welten treffen aufeinander? Unternehmen können die Weichen dafür stellen, dass Beschäftigte nach der Elternzeit gerne und erfolgreich ins Unternehmen zurückkehren. Je besser Auszeit und Wiedereinstieg geplant werden, desto eher kehren die Beschäftigen ins Unternehmen zurück. Eine flexible Arbeitszeitgestaltung erleichtert die Rückkehr aus der Elternzeit und hält wichtiges Know-how im Unternehmen. Das gilt für Mütter und Väter.

Unsere Gesellschaft altert, der Anteil pflegebedürftiger Menschen steigt und damit die Zahl der Beschäftigten, die ihre Eltern, Großeltern bzw. die Partnerin oder den Partner pflegen. Unterstützen Sie Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Bedarf dabei, Beruf und Pflege miteinander zu vereinbaren. So bleiben Ihnen die Fachkräfte und ihr Wissen erhalten, während und nach der Pflegezeit. Bereits kleine Maßnahmen und Weichenstellungen können helfen, pflegende Angehörige zu unterstützen.

Die Region Bonn/Rhein-Sieg wächst, junge Familien ziehen zu und vielerorts gibt es zu wenig Betreuungsplätze. Nur Eltern, die ihre Kinder sicher betreut wissen, können sich auf ihre Arbeit konzentrieren. Unternehmen, die ihre Beschäftigten bei der Kinderbetreuung unterstützen, tun sich selbst also etwas Gutes. Wenn Sie erwägen, firmeneigene Betreuungsplätze oder eine Betriebskita einzurichten, ist das örtliche Jugendamt gefragt. Kleine und mittlere Unternehmen haben zahlreiche Möglichkeiten, um berufstätige Eltern zu unterstützen.

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