Remote – aber verbunden. In vielen Branchen hat sich das Arbeiten von zu Hause inzwischen etabliert. Manche Unternehmen holen ihre Mitarbeitenden inzwischen wieder zurück ins Büro, andere nutzen die Vorteile der Remotearbeit weiter konsequent: geringere Bürokosten, mehr Flexibilität für Mitarbeitende und ein erweiterter Talentpool unabhängig vom Wohnort; zumindest in den Bereichen, in denen ortsunabhängiges Arbeiten möglich ist. Gutes Führen funktioniert auch auf Distanz – oft mit erstaunlich wenig Mehraufwand. Entscheidend ist, die richtigen Prinzipien anzuwenden.
1. Sinn statt Kontrolle: Warum das “Warum” so wichtig ist
Wer weiß, wofür er arbeitet, arbeitet besser – und motivierter. Führung auf Distanz heißt nicht, ständig zu kontrollieren, sondern Orientierung zu geben. Ein gemeinsames Ziel, das allen klar ist, stärkt den Zusammenhalt im Team. Selbst wenn jede:r im eigenen Wohnzimmer sitzt, entsteht so ein echtes Wir-Gefühl.
2. Klare Regeln für mehr Freiraum
Remotearbeit braucht Strukturen. Wann finden Meetings statt? Kamera an oder aus? Wie wird in Online-Runden das Wort erteilt? Solche Fragen lassen sich leicht im Voraus klären. Regeln schaffen Verlässlichkeit, gerade wenn alle zu unterschiedlichen Zeiten arbeiten. Gleitzeit, Teilzeit oder Schichtmodelle? Umso wichtiger ist es, Kernzeiten zu definieren, in denen beispielsweise Telefonat oder Meetings stattfinden.
3. Kaffee gehört auch digital dazu
Der schnelle Austausch an der Kaffeemaschine fehlt im Homeoffice. Doch das muss nicht so bleiben: Ein digitales „Kaffeekränzchen“, ganz ohne Arbeitsthemen, kann Wunder wirken. Wer plaudert, baut Vertrauen auf. Solche Termine sollten freiwillig, aber regelmäßig stattfinden. Und bitte: keine Parallelmeetings ansetzen. Wer Teamkultur fördern will, muss sie auch möglich machen.
4. Gemeinsam reflektieren statt nur Ergebnisse zu vergleichen
Gute Zahlen sagen nicht alles. Wenn das Team im Projekttool abliefert, aber im Hintergrund Überstunden und Frust wachsen, läuft etwas schief. Führung bedeutet auch, regelmäßig innezuhalten: Wie geht es den Mitarbeitenden wirklich? Wo hakt es im Ablauf? Die Antworten finden sich nur im Gespräch – ehrlich, offen und im ganzen Team.
5. Persönliche Treffen mit echtem Mehrwert
Nur wenige Teams arbeiten komplett remote. Meist wechseln Mitarbeitende flexibel zwischen Homeoffice und Büro. Umso wichtiger ist es, bewusst Anlässe für echtes Zusammenkommen zu schaffen, mit Sinn und Ziel. Kick-offs, Workshops, Retrospektiven – das sind Formate, bei denen Präsenz einen Mehrwert bringt. Einfache Meetings ins Büro zu verlagern, nur um Präsenz zu erzeugen, ist hingegen der falsche Weg.
Vertrauen statt Kontrolle, Klarheit statt Chaos
Gute Führung bleibt gute Führung – egal ob im Büro oder auf Distanz. Wer Sinn vermittelt, Strukturen schafft, Raum für Menschliches lässt und das Team in Entscheidungen einbezieht, wird auch remote erfolgreich führen. Der Schlüssel liegt im Miteinander, nicht im Standort.